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Channel: Christina's Catchy Cakes
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saftige Rübli-Cupcakes einfach dekoriert - Osterdeko für Grobmotoriker

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Keine Ahnung wie viel Kilo Butter, Zucker, Mehl, Nüsse und wie viele Eier ich schon verarbeitet habe. Kein Mensch wundert sich mittlerweile, wenn der beste Mann von allen oder ich im Stamm-Supermarkt Butter oder Mehlpakete auf dem Band stapeln. Auch ungewöhnlichere Zutaten wie Pistazienmark, gefriergetrocknete Himbeeren, Glukosesirup oder kandierte Rosenblätter gab es hier schon, aber Möhren-/ Karotten- oder Rübli-Kuchen habe ich noch nie gebacken!
Auf der Suche nach Backideen für Ostern sind mir diese wilden Hühner hier begegnet und meinten, sie würden hervorragend zu Rübli-Cupcakes mit orangener Creme passen... Ich finde sie hatten recht:

Möhren-Cupcakes

Rübli-Cupcakes mit Frischkäse-Limetten-Frosting

Zutaten für den Teig:
200g Möhren
3 Eier
130g Zucker
1 EL Vanillezucker
Prise Salz
Saft einer halben Zitrone
260g Mandeln, gemahlen
50g Mehl
1 TL Backpulver

Zubereitung:
Möhren schälen und fein raspeln. Eier trennen. Etwa die Hälfte des Zuckers zum Eigelb geben, restlichen Zucker, Vanillezucker und Salz zum Eiweiß hinzufügen. Eigelb mit dem Zucker hell cremig aufschlagen. Eiweiß steifschlagen und Zitronensaft einfließen lassen, weiter schlagen bis er fest ist. Mandeln mit Mehl und Backpulver mischen. Möhren zum Eigelb geben, verrühren, dann Mandelmischung abwechselnd mit dem Eischnee unterrühren. Teig in die 12 Vertiefungen eines Muffinblechs füllen und bei 180°C im vorgeheizten Ofen etwa 25-30min backen.

Ostergebäck

Zutaten für die Creme:
120g Butter
130g Puderzucker
Abrieb einer unbehandelten Limette
120g Doppelrahmfrischkäse
orangene Lebensmittelfarbe

12 Schoko-Lollies für die Deko

Zubereitung:
Butter mit Zucker schlagen bis sie fast weiß ist. Etwas Lebensmittelfarbe, Limettenabrieb und den Frischkäse unterrühren. Creme in einen Spritzbeutel mit großer Sterntülle geben und auf die Küchlein spritzen, einige Zeit kalt stellen, damit die Creme etwas fester wird. In der Zwischenzeit die Schoko-Lollies auspacken und ggf. die Stiele etwas kürzen, in die Cupcakes stecken.

Osterídeen

Ich habe lang recherchiert, was denn den traditionellen Rübli-Kuchen ausmacht und mich entschieden die Tradition zu wahren und keinen Rührkuchen in einen Möhrenkuchen umzumünzen, sondern einen Nuss-Möhren-Biskuit ohne Fett zu backen - das Ergebnis hat mich überzeugt! Schön flaumig-luftig, aber nicht trocken und am nächsten Tag fast noch ein bisschen besser. Die frische, leicht herbe Limette passt super dazu! Die violetten Ur-Möhren haben meinen Teig recht dunkel gefärbt, das ist aber einfach Spielerei und die Creme muss man natürlich auch nicht unbedingt einfärben.

Osterdeko

Habt Ihr schon alle Osterideen gesammelt? Was plant Ihr auf die Ostertafel zu bringen? Ich werde auf jeden Fall noch etwas schlichteres, klassischeres Ostergebäck ausprobieren...

Eure Christina

Ei ei ei! Marzipan-Törtchen mit schokoladigem Osterkorb voller Eier

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Es war eine schwere Geburt!
Die Bilder in diesem unschuldigen Weiß mit den lieblichen Blümchen täuschen - typisch Blogbilder - perfekt darüber hinweg, dass dieses kleine Scheißerchen Törtchen mich an meine Grenzen getrieben hat. So viele Ideen hatte ich für ein klassisch-schönes, schlichtes, aber raffiniertes Ostertörtchen und dann fehlte irgendwie der genaue Plan. Ich beschloss einen Rhabarber-Gugl zu backen und ihn mit Marzipan-Sahne zu füllen. Wie Ihr hier sehen könnt, hatte ich leider kein Foto für ihn (genauere Infos könntet Ihr auf Instagram finden...).
Als mir Stunden später immer noch der konkrete Plan fehlte und ich auf gar keinen Fall einfach einen Biskuit backen und in drei Böden schneiden wollte, fiel mein Blick auf meine Tartelletteförmchen - perfekt! Während ich den Teig zusammenrührte, dachte ich noch an gehackte Pistazien oder Rhabarberstückchen (nein, ich wollte ihn noch nicht aufgeben), die dazu sollten, bis der Teig allerdings im Ofen war, hatte ich das schon vergessen, also nun klassische Böden mit einer marzipan-mandeligen Buttercreme:

Marzipan

Marzipan-Torte mit Osterkörbchen

Zutaten für die Deko:
100g Zartbitterschokolade
etwas (Kokos-) Fett
dragierte Eier

Zubereitung:
Schokolade hacken und im Wasserbad mit einem halben Teelöffel Fett schmelzen. Zwei Kaffeetassen straff mit Backpapier einschlagen und auf den Kopf stellen. Die Schokolade mit einer Gabel darüber verteilen und an den Seiten etwas herunterlaufen lassen. Im Kühlschrank (am besten über Nacht) fest werden lassen. Nach dem Erkalten das Backpapier vorsichtig entfalten um zunächst die Kaffeetasse herauszulösen, dann das Papier vorsichtig von der Schokolade lösen. Die zweite Tasse ist zur Reserve.

Zutaten für den Teig:
75g Butter
75g Zucker
1 Ei
75g Mehl
1/2 TL Backpulver
1 EL Crème fraîche

Zubereitung:
Butter mit Zucker dick cremig aufschlagen, Ei dazugeben und weiterschlagen, restliche Zutaten unterrühren. Drei Tarteletteförmchen (Durchmesser etwa 12cm) mit dem Teig befüllen und im vorgeheizten Ofen bei 180°C hellgelb ausbacken, abkühlen lassen und aus der Form lösen.

Buttercreme, Ostern

Zutaten für die Creme:
100g Marzipan-Rohmasse
100g Butter
3 EL Amaretto
60g Puderzucker
120g Doppelrahmfrischkäse

Zubereitung:
Marzipan in kleine Stücke schneiden und mit der Butter in ein hohes Gefäß (z.B. Messbecher) geben. Mit dem Handrührgerät kräftig schlagen bis sich eine homogene Masse ergibt. Puderzucker und Frischkäse zugeben und kurz aufschlagen. Amaretto unterrühren. Die Creme in einen Spritzbeutel mit Lochtülle geben und auf den unteren Tortenboden zunächst einen Ring spritzen und diesen dann auffüllen. Zweiten Boden aufsetzen und genauso verfahren. Für die oberste Schicht die Tülle wechseln und verschiedene Swirls und Tuffs aufspritzen. Das Schokoladenkörbchen aufsetzen und mit den Eiern dekorieren.

Schokoladenkörbchen

Ich brauche nicht dazu sagen, dass erst das vierte Schokoladenkörbchen auf die Torte kam, ich hatte einfach einen Lauf. Wenn ich jetzt noch erzähle wie beim Fotografieren der Hintergrund nach vorn (natürlich nach vorn, wohin auch sonst???!!!) auf die Torte fiel, die Vase umstieß, das Wasser über das ganze Set lief und fröhlich auf den Küchenboden tropfte, habt Ihr verstanden, wie Murphy's Law funktioniert. ABER: der gewellte Rand der Tortenböden, die Erkenntnis, dass man Marzipan mit Butter superschön cremig aufschlagen kann und dieses grieslige Gefühl auf der Zunge umgeht, der sensationelle Geschmack und tolle Bilder stimmen mich zuversichtlich meine Küche wieder zu betreten und ... das Chaos zu beseitigen.

Eure Christina

Retro Ostergrüße - oder ein traditionelles Osterlamm aus der Weißblechform

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Als ich 17 war lernte ich eine Frau kennen, die mein Leben maßgeblich beeinflusst hat und an die ich noch oft denke, obwohl sie seit 11 Jahren verstorben ist. Jahre nach unserem ersten Aufeinandertreffen gestand sie mir wie nett sie es fand, dass ich ihr sofort das "Du" angeboten hatte - ich war 17 und sie 90 Jahre alt, sie hatte zwei Weltkriege, diverse Krisen, die Mondlandung und so viel mehr live erlebt! Ich hatte riesigen Respekt vor ihr und hätte mir nie vorstellen können, dass sie mich auch siezt. Als sie dann starb, bekam ich ihre alte Backform aus Weißblech und bis heute backe ich fast jedes Jahr zu Ostern ein Osterlamm damit, ganz traditionell: 

Biskuit Lamm

Osterlamm (Form mit 1l Fassungsvermögen)

Zutaten:
3 Eier
Prise Salz
3 EL Puderzucker
1,5 EL Vanillezucker
3 EL Mehl
3 EL geriebene abgezogene Mandeln
1 TL Backpulver
Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung:
Eier trennen. Eiweiß mit Salz und Zucker steif schlagen. Mehl, Mandeln und Backpulver mischen und mit dem Eigelb unter das Eiweiß rühren. In die gefettete, bemehlte Backform füllen. Bei 180°C im vorgeheizten Ofen etwa 30min bei Ober-/ Unterhitze backen, dann weitere 5-10min bei Unterhitze. Etwas abkühlen lassen und vorsichtig aus der Form lösen. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.

Kaiser Osterlamm

Kaiser hat das Rezept auf der Verpackung etwas anders angegeben, aber bei genauem Hinsehen habe ich, schon leicht verblasst, die Schrift meiner alten Lady sehen können: "Menge knapp! besser: um die Hälfte vermehren", außerdem eine Ergänzung "1 Kaffeelöffel Backpulver" und die Korrektur "Zucker Puderzucker". Selbstverständlich habe ich mich an ihre Empfehlung gehalten  - wenn sie es nicht besser wusste, wer sonst?!

Kaiser Lammbackform

Heraus kommt jedenfalls ein fluffiger Biskuit, schön flaumig, aber nicht trocken, genau wie ich es mag. Am besten schmeckt er natürlich frisch, aber ich glaube bei diesem Gebäck geht es mehr um die Geste und die Wahrung alter Bräuche. Ich jedenfalls denke besonders an diesen Tagen an meine alte Lady zurück und die Momente in denen wir uns so nahestanden als wäre sie meine Uroma.

In diesem Sinne: frohe Ostern und viele schöne Momente mit Euren Liebsten wünsche ich Euch!

Eure Christina

ich brauch Soulfood! => Bananen-Split-Kuchen

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Also ich war ja bereit für den Sommer: erste Sommerkleider ausgepackt und tapfer getragen (auch wenn wir meine persönliche Wohlfühltemperatur noch nicht erreicht haben), aus einer leicht eskalierten Sandalen-Massenbestellung das richtige die richtigen Paare ausgesucht, Eis gegessen, den Balkon auf Vordermann gebracht, nagelneuen Picknickkorb gekauft, ..........
Und was ist das jetzt??? Ich trinke heißen Tee, während ich hier schreibe, suche die Tage, an denen ich mein Dirndl auf dem Stuttgarter Frühlingsfest spazieren tragen kann, sorgfältig in Abstimmung mit der Wettervorhersage aus und habe die Sandalen erstmal in die hinterste Ecke des Schranks verbannt! Da schreit mein Herzchen nach Sonne von innen: süße, energiereiche Früchte, Schokolaaaade, Zucker, mehr Zucker, mehr Schokolaaade, ... und hier ist meine Antwort:

Bananen verwerten

Bananen-Split-Kuchen

Zutaten:
5 Eier
125g Zucker
3-4 EL Eierlikör
300g gemahlene Haselnüsse
1 Pck. Backpulver

etwa ein halbes (450g-)Glas Nutella
5-6 Bananen

600ml Sahne
1 EL Vanillezucker

optional: Eierlikör, geröstete Mandelblättchen und Zartbitter-Kuvertüre (50g) zur Deko

Zubereitung:
Eigelb mit Zucker dick cremig aufschlagen und Eierlikör zugeben. Eiweiß steif schlagen und beiseite stellen. Haselnüsse und Backpulver mischen und unter das Eigelb ziehen, Eiweiß unterheben. In eine mit Backpapier ausgelegte Auflaufform (etwa 25x35cm) geben und bei 160°C im vorgeheizten Ofen etwa eine halbe Stunde backen, abkühlen lassen. Kuchen großzügig mit Nutella bestreichen und die Bananen längs aufgeschnitten darauf verteilen. Sahne mit Vanillezucker steifschlagen und auf die Bananen aufspritzen.
Für die Deko die Schokolade im Wasserbad schmelzen und leicht abkühlen lassen. Dann großzügig mit einer Gabel über die Sahne verteilen. Mandelblättchen in einer Pfanne ohne Öl rösten, ebenfalls leicht abkühlen lassen und dann auf der schokolierten Sahne verteilen, ggf. mit etwas Eierlikör besprenkeln.

Banana Split

Ein paar Hinweise von mir: lasst Euch nicht irritieren, wenn der Teig nach dem Backen an der Oberfläche hart und trocken ist und auf Klopfzeichen hin einfach hohl klingt! ...wurde hier natürlich ausgiebig getestet und kommentiert ("wird das überhaupt noch was?""möchtest Du uns damit erschlagen?""Ist das ein Kooperationsprojekt mit einem Zahnersatzhersteller?" ...)
Wenn Ihr die Sahne glatt auf den Kuchen streichen wollt, solltet Ihr 800ml nehmen, mir persönlich gefällt es aufgespritzt besser und 600ml reichen aus meiner Sicht völlig.
Auch bei diesem Rezept gilt: die Bananen, die keiner mehr essen will, weil sie total braun sind, schmecken am besten und sind super verwertet. Den Eierlikör könnt Ihr selbstverständlich weglassen, im Teig würde ich ihn durch Milch ersetzen.

Bananen-Split-Kuchen

Das Rezept habe ich von meiner Schwester, die es von der Mutter des Trauzeugen meines Schwagers hat - ein echtes Familienrezept also, absolut erprobt und empfehlenswert! Ich habe es auch schon für die Schule gebacken und es kam sehr gut an.
Was tut Ihr gegen den Regenwetter-Blues? Oder macht Euch das vielleicht gar nichts aus?

Eure Christina

bald ist Muttertag! Himbeer-Kokos-Cupcakes für die beste Mama der Welt

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Meine Mutter ist keine schillernde Persönlichkeit. Keine Person, die in einen Raum kommt und nach der sich alle Anwesenden umdrehen. Nicht, weil sie nicht schön wäre oder keinen Eindruck hinterlassen würde, aber sie ist kein Mensch, der mit seiner charismatischen Ausstrahlung alle in den Bann zieht, laut und groß ist, auffällt.
Meine Mutter ist aber keine graue Maus, niemand, der unbemerkt bleibt, weil sie warmherzig und hilfsbereit, ehrlich und fürsorglich ist. Sie ist eine starke Frau, die schon viele Hindernisse im Leben übersprungen hat. Wie groß oder schwer diese Hindernisse waren, weiß manchmal nur sie selbst - sie ist eben niemand, der sich und seine Geschichte auf die Bühne bringt.
In zwei Wochen ist Muttertag, für meine Mutter der 31. (!) und ich habe mir diese Cupcakes dazu einfallen lassen:

Himbeere-Kokos

Himbeer-Kokos-Cupcakes

Zutaten (für 12 Muffins und einen Mini-Kuchen):
2 Eier
180g Zucker
1 EL Vanillezucker
125ml Öl
125ml Milch
175g Mehl
75g Kokosraspel
1/2Pck. Backpulver
Msp. Natron

etwa 90g Himbeermarmelade ohne Kerne
25g Kokosraspel

Zubereitung:
Eier mit Zucker dick cremig aufschlagen und Öl in einem dünnen Strahl einfließen lassen. Mehl mit Kokosraspel, Backpulver und Natron mischen und mit der Milch unter den Teig rühren. Ein Muffinblech mit Papierförmchen auslegen und den Teig in die Mulden füllen. Bei 180°C im vorgeheizten Ofen etwa 25min backen und abkühlen lassen. 25g Kokosraspel in einer Pfanne ohne Fett rösten und mit der Marmelade verrühren. Mit einem Teelöffel eine Mulde ausstechen, um die Küchlein mit der Marmelade zu füllen.

Zutaten für die Creme:
250g Mascarpone
200ml Sahne
1-2 EL Vanillezucker
70g gefriergetrocknete Himbeeren

Zubereitung:
Mascarpone mit Sahne und Zucker aufschlagen bis eine homogene, cremige Masse entsteht. Creme in einen Spritzbeutel füllen und auf die gefüllten Küchlein spritzen. Himbeeren grob hacken und auf die Creme streuen.

Muttertag

Die Kombination aus fluffigem Teig mit süßer Füllung und cremiger Haube wird durch die Säure der Himbeeren zu einem spannenden Genuss. Gefriergetrocknete Himbeeren sind viel intensiver als TK-Ware und es lohnt sich, hier zu investieren. Ich habe sie in der Markthalle gekauft, ihr findet sie aber auch online*.

Himbeer-Kokos

Meine Mutter ist ganz anders als ich, geht Probleme anders an, denkt anders und hat bei einigen Dingen eine andere Meinung, das gibt mir oft eine neue Perspektive. Seit ich selber Mutter bin, verstehe ich sie besser und ich merke immer wieder, dass ich bei all der Unterschiedlichkeit doch manchmal die selben Sätze zu meinem Sohn sage, die sie zu uns auch schon gesagt hat! :-)
Ich bin total dankbar, dass ich so eine liebevolle Mama habe, die immer für mich da ist!

Eure Christina

kulinarische Eindrücke vom oberen Oberrhein - zwischen Basel, Freiburg und Colmar

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Kürzlich waren wir ein paar Tage im Elsass unterwegs. Für mich als absoluter Genussmensch ist das Essen eine der wichtigsten Facetten im Urlaub - ich möchte typische Spezialitäten probieren, genieße es, Orte zu erkunden, an denen sich Einheimische aufhalten und suche nicht die Brezel und die Bildzeitung im Ausland.
Ein Schlüsselerlebnis aus dem Urlaub auf Fuerteventura: wir sitzen im Restaurant des Hotels, ein älteres Pärchen, offensichtlich frisch eingetroffen, bedient sich am reichhaltigen Buffet, bestellt jeweils ein Glas Wein und setzt sich an den Nachbartisch. Er hebt das Glas und prostet seiner Frau zu, mit den Worten "wie sagt man hier? Jia mas!" - Sie stimmt zu, stochert in ihrem Salat in einer weißen Creme und meint "Tzatziki habe ich auch gefunden!" Ich war fassungslos, wie man sich um 4000-5000km verschätzen konnte - oder eher: wie man sich so wenig für die (Ess-)Kultur des Urlaubslandes interessieren konnte!

Für Euch habe ich ein paar Eindrücke aus Restaurants und Cafés zwischen der Schweiz, Frankreich und Deutschland gesammelt und zusammengetragen:


Weißes Kreuz, Schlüsselstr. 8, 79395 Neuenburg am Rhein, Deutschland
gutbürgerliche Küche mit Wein aus eigenem Anbau und Hausbrennerei
gegessen: Schweinemedaillons mit Calvados-Rahm und Spätzle, vorweg einen gemischten Salat
Service: sehr aufmerksam, zuvorkommend, präsent und gleichzeitig zurückhaltend, unheimlich sympathisch
Fazit: das Essen war reichhaltig und sehr lecker, auch wenn meine Medaillons etwas früher aus der Pfanne hätten kommen können. Der Service hat das zweifelsohne wett gemacht. Der Salat hat keine Wünsche offen gelassen, von Karottensalat mit etwas Meerrettich, über Krautsalat mit Speck bis Selleriesalat mit verschiedenen Blattsalaten war alles dabei! Der Wein war sehr gut gewählt und lecker, das Preis-Leistungs-Verhältnis war gut bis sehr gut.


Crêperie am Kohlenberg, Kohlenberg 8, 4051 Basel, Schweiz
Crêpes süß & salzig in shabby vintage Ambiente mit Geschenk- und Vintageboutique in der 1. Etage
gegessen: Crêpe mit Nutella und Bananen
Service: freundlich und aufmerksam
Fazit: die Crêpes werden sehr liebevoll angerichtet und der riesige Papiervorhang, der als Gästebuch dient, zeugt davon, wie viele Menschen hier schon glücklich wurden. Die Einrichtung ist zuckersüß mit viel Liebe zum Detail, dennoch finde ich 10€ für ein Crêpe total überzogen. Generell ist das Preisniveau in der Schweiz aber ein anderes.



Eiscafé Acero, Rheingasse 13, 4058 Basel, Schweiz
alternatives Café mit Eis, Waffeln, Mezze und Salaten, alles hausgemacht
gegessen: Tonkabohnen- und Pistazien-Eis, Rooibos-Tee dazu getrunken
Service: freundlich und sympathisch
Fazit: von außen nicht sichtbar ist der kleine Innenhof mit Brunnen, in dem man gemütlich sitzen und das leckere, geschmacksintensive Eis genießen kann. Es steckt viel Herzblut in diesem Kaffee, das merkt man den Mädels an. Das Preisniveau ist typisch: 4€ für ein kleines Eis, 6,50€ für eine Kanne Tee.


L'Escale Gourmande, 2 rue de la Gare, 68110 Illzach, Frankreich
französisch-elsässische Küche, Fokus auf Crêpes
gegessen: Galettes de sarrasin au blé noir (Buchweizenpfannkuchen) "Cocotte" mit Hähnchen, Champignons, Emmentaler und Ei, Crêpe caramel au beurre salé (Salzkaramell)
Service: aufmerksam und zuvorkommend, sehr flexibel und auch offen für Wünsche außerhalb der Karte, sympathisch
Fazit: ansprechendes, modernes Ambiente, leckeres Essen mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis und sehr nettem Service.


Boulangerie Claude Kraetz, 6 Place Jeanne d'Arc, 68000 Colmar, Frankreich
französische, traditionelle Bäckerei/ Konditorei, mehrfach ausgezeichnet
gegessen: Croissant, Moelleux au chocolat, Tartellette aux fraises
Service: sehr aufmerksam, bemüht uns jeden Wunsch zu erfüllen, sehr sympathisch und geduldig, trotz des großen Andrangs
Fazit: das Croissant kam frisch aus dem Ofen und war das beste, das ich je probiert habe. Das Schokoladenküchlein hatte Schokoladenstückchen, eine Masse, die von der Konsistenz an Nougat erinnert hat und war genau das richtige für den Schokoladensüchtigen auf der Suche nach dem Goldenen Schuss. Das Erdbeertörtchen hat der Mann verspeist und war sehr angetan, Preis-Leistungsverhältnis sehr fair und absolut empfehlenswert.


Jacques Bockel, Planet Chocolate, u.a. in der Rue des Serruriers in Colmar, Frankreich
Schokoladenmanufaktur mit 9 Verkaufsstellen im Elsass
gegessen: diverse Pralinen aus dem reichhaltigen Angebot
Service: zuvorkommend, auskunftsfreudig und hilfsbereit
Fazit: ein schier endloses, vielfältiges Angebot an Schokoladenprodukten in verschiedensten Motiven (Herrenhemden, Oldtimer, Holzstifte, Champagnergläser, Handys, ...), Pralinen, Schokoladen(-tafeln) und einer elsässischen Nuss-Nougat-Creme mit verschiedenen Schokoladenanteilen, eine Fundgrube für leckere Geschenkideen.


Marché Couvert, Markthalle, 13 Rue des Écoles, 68000 Colmar, Frankreich
kleine, übersichtliche Markthalle mit zahlreichen Gelegenheiten für ein kleines Mittagessen
gegessen: ein Stück Quiche mit Munster (Käse) und Salat
Service: freundlich und sympathisch
Fazit: für einen schnellen Snack absolut geeignet, Preis-Leistungsverhältnis sehr fair


Patisserie Gilg, 60 Grand Rue, 68000 Colmar, Frankreich
Patisserie (Konditorei) in der dritten Generation
gegessen: diverse Macarons und ein Walnuss-Himbeer-Törtchen
Service: lediglich Verkauf ohne Sitzgelegenheiten, keine Aussage möglich
Fazit: was die Macarons angeht konnte Gilg nicht mit meinem persönlichen Favoriten mithalten, sie waren aber sehr gut, keine Frage. Das Törtchen war der blanke Wahnsinn, ich finde kaum Worte das zu beschreiben und wenn ich im Nachhinein daran denke, läuft mir das Wasser im Mund zusammen.


Goldener Engel, Münsterplatz 14, 79098 Freiburg im Breisgau, Deutschland
Badisches Restaurant mit gut bürgerlicher Karte
gegessen: Linsen mit Spätzle, Kalbsgulasch mit Spätzle, warmer Schokoladenkuchen mit Vanilleeis
Service: freundlich, offen für Sonderwünsche, trotz vollem Restaurant
Fazit: dass so viele Engel in allen Varianten auf so kleinen Raum passen hätte ich nicht erwartet. Die Wartezeit haben wir damit überbrückt uns in dem kleinen Restaurant umzusehen. Zuckersüß: die Tische für zwei Personen sind in Nischen in der Seitenwand. Insgesamt sehr warmes, einladendes Ambiente. Das Essen war lecker, sowohl die Linsen als auch das Gulasch schmeckbar selbstgemacht, das Preis-Leistungsverhältnis absolut in Ordnung, erst recht so zentral auf dem Münsterplatz.

Meine besonderen Empfehlungen als Naschkatze sind zweifelsohne die Bäckerei Claude Kraetz und die Konditorei Gilg in Colmar, beide sind mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben.
Wie macht Ihr es im Urlaub? Sucht Ihr das Gewohnte oder das Unbekannte? Recherchiert Ihr im Vorfeld oder lasst Ihr Euch treiben? Woran erkennt Ihr eine gute Location?

Eure Christina

Fliedersirup - violettes Sommergefühl in Flaschen

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Flieder ist das unverkennbare Zeichen, dass der Sommer kommt. Als ich Kind war, hatte der Nachbarsjunge einen Fliederbaum im Garten, auf dem wir im Sommer gesessen sind und gespielt haben. Ich werde nie vergessen, wie seine Mutter uns immer wieder ermahnt hat, nicht an der Rinde zu zupfen und doch konnten wir es nicht lassen, die spröde Oberfläche war einfach zu verlockend. Als ich dann knapp 18 war, besuchte ich an einem Abend Ende April meine Oma nach der Fahrschule und brachte ihr Flieder mit. Er hatte seine Zweige nach dem Regen mit den schweren Blütendolden über den Zaun gehängt. Sie fühlte sich an dem Abend nicht so gut, drei Tage später ist sie gestorben, wahrscheinlich erinnere ich mich deshalb so genau daran. Flieder wird mich wahrscheinlich immer an gemeinsame Momente mit meiner Oma und an meine Kindheit erinnern, ich liebe den Geruch und diese intensive violette Farbe. Wie schön, beides in eine Flasche füllen zu können:

Sirup Rezept

Fliedersirup

Zutaten:
12 Blütendolden
2l Wasser
1,5kg Zucker
1 Zitrone
15-20g Zitronensäure

Zubereitung:
Blüten von den Dolden zupfen, dabei darauf achten, dass wirklich nur die Blüten abgezupft werden, nicht der grüne Ansatz. Wasser in einem großen Topf mit dem Zucker zum Kochen bringen. Kurz aufkochen und vom Herd nehmen. Zitrone in Scheiben schneiden und mit den Blüten in ein großes, verschließbares Gefäß geben. Mit dem leicht abgekühlten Sirup übergießen und 4 Tage im Kühlschrank ziehen lassen, dabei gelegentlich umrühren. Nach vier Tagen die Blüten und die Zitronenscheiben abseihen, ggf. den Sirup filtern. Sirup in einen Topf geben und erhitzen, mit der Zitronensäure abschmecken und in heiß ausgespülte Flaschen abfüllen.

Frühlingsblumen

Ich habe viele Varianten mit unterschiedlichen Mengenangaben im Netz gefunden, für mich haben die von Nadine ganz gut gepasst. Der Sirup schmeckt blumig und ich kann ihn mir wirklich gut in Sekt oder Weißwein aber auch in einem kühlen Mineralwasser vorstellen, da freue ich mich schon auf laue Sommerabende auf dem Balkon.

Zitrone

Flieder

Außerdem ist das natürlich ein ganz besonderes Geschenk aus der Küche, ich habe das Gefühl, dass viele Leute gar nicht wissen, dass man aus Flieder so leckeren Sirup herstellen kann! Wusstet Ihr das?

Rezept

Einige Fliederbäume blühen noch, also legt doch einen meditativen Nachmittag ein, an dem Ihr geduldig Blüten von kleinen grünen Stielen zupft - Ihr werdet belohnt!

Eure Christina

Rhabarber-Baiser-Kuchen - allseits beliebter Klassiker und dieser schmeckt auch mir!

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Oft werde ich gefragt wer denn den ganzen Kuchen, die ganzen Cupcakes und Cookies isst, die ich da produziere, ich müsste ja schon das zehnfache wiegen, wenn ich das alles selbst konsumieren würde. Wenn mein Sohnemann das auch vehement behauptet, einen Süßi-Magen, also einen, der sich auf die wirklich leckeren Sachen spezialisiert hat und sie auch zu verwerten weiß, haben auch ich und der Sohnemann nicht. Meine Testesser sind dennoch natürlich in erster Linie die Familie und die beste Nachbarin von allen. Alles was dann noch übrig ist, nehme ich gern mit ins Büro, wo ich immer dankbare Abnehmer finde. Wie überall gibt es dort experimentierfreudigere und weniger experimentierfreudige Esser und manchmal ist es einfach schön, wenn man auf die Frage, was man denn dabei hätte, einfach antworten kann "Rhabarber-Baiser" und jeder weiß was gemeint ist:


Rhabarber-Baiser

Zutaten für den Teig:
600g Rhabarber
150g Butter
150g Zucker
1 EL Vanillezucker
2 Eier
3 Eigelb
150g Mehl
3 gestrichene EL Grieß
1 Pck. Puddingpulver
1,5 TL Backpulver

Zubereitung:
Rhabarber waschen, die Stielansätze und die Blätter wegschneiden und den Rest in etwa 2-3cm große Stücke schneiden. Butter mit Zucker dick cremig aufschlagen und die Eier und Eigelbe nacheinander zugeben, weiter schlagen. Mehl mit Grieß, Puddingpulver und Backpulver mischen und unter die Butter-Ei-Masse heben. Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Springform geben und glatt streichen, mit Rhabarberstückchen belegen. Bei 180°C im vorgeheizten Ofen etwa 45min backen, in der Zwischenzeit den Baiser zubereiten.


Zutaten für den Baiser:
3 Eiweiß
150g Zucker
Prise Salz

Zubereitung:
Eiweiß mit Salz kurz schaumig schlagen, dann den Zucker einrieseln lassen und 5-10min schlagen, dass er richtig fest und seidig glänzend wird. Den Kuchen aus dem Ofen nehmen, die Temperatur auf 160°C herunterdrehen und den Kuchen mit dem Baiser bestreichen, mit einer Gabel Spitzen hochziehen. Kuchen weitere 15min backen und bei leicht geöffneter Ofentür abkühlen lassen, dann herausnehmen.


Manchmal weiß ich in dem Stadium, in dem ich das Experiment mit ins Büro nehme, selbst noch nicht, wie ich es nennen werde (erinnert Ihr Euch noch an Detleff?) und sage dann oft einfach "Cookies" oder "Cupcakes" - aber vor allem der Typ "ich esse nichts, von dem ich nicht mindestens 95% der Inhaltsstoffe kenne" möchte das schon genauer wissen...


Bei Rhabarber-Baiser also ist die Sache einfach klar, denn den hat Oma schon gebacken, den kennt man. Bei uns daheim und im Büro kam genau dieser sensationell an und ich habe ihn in den letzten Wochen einige Male gebacken. Mir gefällt besonders, dass ich das Rezept nun endlich so hinbekommen habe, dass der Teig nicht den Geschmack von Stärke auf der Zunge hinterlässt, das mag ich überhaupt nicht! Hier habt Ihr einfach einen fluffigen Teig mit saftigem, säuerlich-süßen Rhabarber und cremigem Baiser in knuspriger Hülle - genau so muss er für mich sein! Wie schmeckt er Euch am besten?

Eure Christina

was mache ich falsch?! eine kleine Nähkästchenplauderei...

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Ich war schon dabei den nächsten Post zu schreiben, Euch wieder irgendwelche Details zu meiner Persönlichkeit lesen zu lassen, da merkte ich, wie mir das irgendwie widerstrebte. Momentan beschäftigt mich nämlich eigentlich ein ganz anderes Thema: je mehr Mühe ich mir für meinen Blog, die Fotos, die Artikel gebe, desto weniger Resonanz bekomme ich. Hier also eine kleine gedankliche Auseinandersetzung damit:

1. Schreibe ich für die Resonanz?
Aus meiner Sicht lügen Blogger, wenn sie diese Frage verneinen. Sie bräuchten keine Kommentarfunktion, keine sozialen Medien und keinen "Blogcharakter", wenn es nicht um Resonanz ginge. Natürlich schreibe ich in erster Linie für mich, weil ich gern ausprobiere und fotografiere und so ein kleines Rezept-Tagebuch mit meiner persönlichen Entwicklung festhalten kann, aber ich bin natürlich immer gespannt darauf, ob jemand das Rezept nachgebacken hat, ob die Fotos jemandem gefallen oder auch nicht und warum, ob jemand die schräge Macke, von der ich schreibe vielleicht auch hat. Ein Blog und seine sozialen Kanäle leben von Interaktion.

2. Ist das wirklich so? Mehr Mühe = weniger Resonanz?
Ich würde sagen: bei mir ja. Wenn ich alte Posts ansehe und mich etwas für die überblitzten Fotos aus komischer Perspektive schäme, dazu ein Rezept, das von Chefkoch.de übernommen ist und dann sehe, wie begeistert darunter kommentiert wurde, frage ich mich schon warum das so ist. Diese Diskussion habe ich auf dem Foodbloggercamp in Reutlingen schon mal geführt und andere Blogger konnten das bestätigen. Liegt es daran, dass perfekte Bloggerfotos gar nicht mehr gewünscht sind? Kommen Bedenken auf, dass es bei einem selbst nicht so aussehen würde? Wird man als Blogger unglaubwürdig, weil die Szenerie gestellt ist? Geht es mehr um Regelmäßigkeit beim Bloggen und weniger um Perfektion?

3. Welche äußeren (von mir unabhängigen) Faktoren haben sich in den letzten 5 Jahren verändert?
Seit ich angefangen habe zu bloggen sind etliche Blogs dazugekommen. Einige meiner früheren Leser sind heute sehr erfolgreiche Blogger. Die Dichte und damit die Zahl an Einflüssen für den Leser ist deutlich gestiegen und es ist schwieriger geworden die Leser zu erreichen, so hat Facebook z.B. früher die persönliche Timeline noch nicht so beschnitten. Es ist schwieriger geworden als Blogger mit einer Innovation um die Ecke zu kommen und als Leser aus den vielen ähnlichen Blogs seine Favoriten zu wählen. Unter allen Blogposts, die man  - seien wir ehrlich - maximal überfliegt dann auch noch zu kommentieren, ist utopisch. Was macht dann den Unterschied? Was bewegt Dich dazu, doch zu kommentieren?

4. und jetzt? Wie soll es weitergehen?
Ich möchte wirklich gern mit Euch darüber diskutieren, Blogger oder Leser, Eure Meinung interessiert mich brennend. Vielleicht habt Ihr Antworten auf meine Fragen! Vielleicht habt Ihr auch neue, ergänzende Fragen?! Vielleicht habe ich noch nicht alle Facetten beleuchtet?! Nach meiner einjährigen Blogpause weiß ich jedenfalls sicher, dass ich das Bloggen so schnell nicht aufgebe :-)

Eure Christina

neue Lakritzliebe: Cookies mit Lakritz, Blaubeeren und Zartbitterschokolade

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Es gibt nicht viele Lebensmittel, die so polarisieren wie Lakritz. Bis vor ein paar Wochen hätte ich freiwillig kein Lakritz zu mir genommen. Als Kind war die einzige Tüte, die im Süßigkeitenschrank unberührt blieb, Haribo Colorado, denn die mochte nur mein Vater. Selbst die vermeintlich unschuldigen Gummibärchen in Haribo Colorado schmeckten immer ein bisschen nach Lakritz, brrrrr! Als ich dann vor ein paar Wochen durch die Markthalle in Stuttgart schlenderte, bot mir eine sympathische Dame Lakritz an, zum Probieren. Trotz der wirklich hübschen Verpackung lehnte ich dankend, aber freundlich den Kopf schüttelnd ab. Sie, mit einer guten Portion Geschäftssinn gesegnet und von ihrem Produkt überzeugt, bot mir eine andere Sorte an: "ich habe auch Lakritz in weißer Schokolade, mit schwarzer Johannisbeere!" Nun, jetzt wurde es interessant... Ich probierte eine dieser vielversprechenden Kugeln - Versuchungen sind schließlich dazu da, ihnen nachzugehen - und war sofort in LOVE - so hieß die Sorte passenderweise!
An dieser Stelle sei eine Warnung ausgesprochen! Das Zeug macht süchtig! In der Büroschublade stehen mindestens 6 verschiedene Sorten Lakrids und ich habe schon einige Kollegen bekehrt... Für Euch habe ich Cookies daraus gebacken:


Chewy Chocolate Chip Cookies with blueberries and liquorice

Zutaten für den Teig:
225g Butter
175g brauner Zucker
170g (halbe Dose) gezuckerte Kondensmilch
350g Mehl
1/2 TL Backpulver
Msp. Natron

Zutaten für das Topping:
100g Schokotröpfchen, zartbitter
100g getrocknete Blaubeeren
2,5 TL grobes Lakritzpulver
1 Tonkabohne

Zubereitung:
Weiche Butter mit Zucker, Kondensmilch, Mehl, Backpulver und Natron rasch zu einem homogenen Teig verkneten. Blaubeeren grob hacken, Tonkabohne reiben und mit den Schokotröpfchen und dem Lakritzpulver vermischen. Mit einem Teelöffel Teig abstechen und zu Kugeln formen, etwas flach drücken und großzügig mit Topping belegen, etwas andrücken. Auf diese Weise zwei Bleche bestücken und nacheinander bei 180°C Ober-/ Unterhitze etwa 12min backen, beim Auskühlen werden sie fest.


Wenn Ihr keine Tonkabohne zur Hand habt, lasst sie weg, das ist nicht dramatisch, aber gebt dem Lakritzpulver eine Chance! :-)
Der aufmerksame Leser hat es sicher bemerkt, diese Cookies gab es schon zweimal auf dem Blog, einmal mit Macadamia und Karamell und einmal mit Pistazien und Cranbeeries, beide mit weißer Schokolade. Ich mache Cookies weiterhin regelmäßig und sie kommen immer und überall sehr gut an, egal mit welchem Topping.


Jetzt bin ich neugierig: wie steht Ihr zu Lakritz? Liebhaber oder Endgegner? Könnt Ihr Euch vorstellen Euch überzeugen zu lassen? Katharina von Wienerbroed hatte um Ostern herum auch mal über Lakritz geschrieben und besonders gefallen hat mir der Satz "Und ich bin mir sicher, damit wird jemand, der eigentlich kein Lakritz mag, überzeugt." - genau so war das bei mir! :-)

Eure Christina

silbrig mit Schrauben - eine Geburtstagstorte für echte Jungs!

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Nachdem ich seit bestimmt drei Jahren keine Fondanttorte mehr gemacht hatte, kam mein Sohn dieses Jahr auf die Idee, sich eine Motivtorte zum Geburtstag zu wünschen. Früher mochte er den Fondant gar nicht gern und wollte irgendwann einfach "einen stinknormalen Kuchen" - Backblogger-Kinder eben... Dieses Jahr allerdings hatte er sehr konkrete Vorstellungen: "so silber und da sollen Schrauben drinstecken und oben drauf ist mein Name eingebrannt..."
Diesen Wunsch konnte ich ihm nicht abschlagen:

metallic

Darunter verbirgt sich ein heller Biskuit mit einer Joghurt-Sahne-Mascarpone-Creme mit Tonkabohne und frischer Mango - auch das hat sich der beste Sohn von allen so gewünscht! :-)

Männertorte

Ihr habt hier die Sneak Peek - die Torte wird erst heute Nachmittag angeschnitten! Bei Instagram und Facebook werde ich aber sicher auch ein Bild vom Anschnitt posten!

screws metal

Wenn Ihr wissen wollt, wie man so eine Motivtorte macht, dann klickt Euch hier durch:


Ich war tatsächlich ein bisschen nervös vor dem Projekt, weil mir mittlerweile einfach die Übung fehlt, mit dem Ergebnis aber war ich im Großen und Ganzen zufrieden und bin gespannt wie es dem Geburtstagskind gefällt!
Was sagt Ihr dazu?

Eure Christina

der beste Erdbeerkuchen - mit Vanillebuttercreme und Tortenguss

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Von den bescheidenen Geburtstagswünschen meines Sohnes habe ich Euch ja letzte Woche bereits berichtet, als ich Euch die Geburtstagstorte mit den Schrauben vorgestellt habe. Sein zweiter Wunsch für die Kaffeetafel: ein Erdbeerkuchen mit Tortenguss. Er liebt diese dicke Schicht glibberiger Masse in der man die ganzen Früchte erkennen kann. Er wäre aber nicht er, wenn ich nicht genaue Anweisungen bekommen hätte: Vanille-Creme darunter und das ganze auf einem Boden aus Rührteig, aber so ein bisschen ein fester, kein bröseliger...
Ich schätze Männer mit klaren Ansagen, also hier das Ergebnis:

Erdbeerkuchen


Zutaten für den Teig:
120g Zucker
3 Eier
60g Butter, zerlassen
60ml Wasser
150g Mehl
¼ Pck. Backpulver

Zubereitung:
Eier trennen. Eiweiß steif schlagen und nacheinander das Eigelb, Butter, Wasser, Mehl und Backpulver unterheben. In eine größere Form (ca. 25 x 35cm) geben und im vorgeheizten Ofen bei 180°C backen, abkühlen lassen.

Zutaten für die Creme:
350ml Milch
1 Pck. Puddingpulver
60g Zucker
200g Butter

Zubereitung:
Pudding nach Packungsanleitung mit nur 350ml Milch und 60g Zucker zubereiten und vollständig erkalten lassen. Am besten gelingt das, wenn man den Pudding im kalten Wasserbad immer wieder durchrührt, dann bekommt er keine Haut. Butter cremig aufschlagen, wenn sie fast weiß ist den Pudding esslöffelweise unterheben und kurz aufschlagen, dass sich eine homogene Masse ergibt. Creme auf den erkalteten Tortenboden streichen und kalt stellen, während die Erdbeeren vorbereitet werden.

Zutaten für das Topping:
ca. 1,2kg Erdbeeren, vorzugsweise kleine
2 Pck. Tortenguss
500ml Wasser
60g Zucker

Zubereitung:
Erdbeeren waschen, gut abtrocknen und vom Strunk befreien. Auf der Buttercreme stehend anordnen. Tortenguss nach Packungsanleitung zubereiten und vorsichtig über die Erdbeeren geben bis alle bedeckt sind. Kuchen kalt stellen bis der Guss fest wird.

Tortenguss

Im Übrigen: damit war der Geburtstags-Backmarathon ja nicht beendet, zur Schule musste er ja auch noch was mitnehmen:
"Cupcakes, Mama!"
"Aha, was denn für welche?"
"Mango-Limetten-Cupcakes!"
am Überlegen ob ich dazu schon einen Plan hätte und vor mich hin murmelnd: "immerhin zwei Bleche der gleichen Sorte..."
"nein, Mama! Ein Blech Mango und ein Blech Limette! Und das Toupet von den Limetten-Cupcakes so leicht grün, das von den Mango-Cupcakes leicht orange..."
"Du meinst die Toppings..."
"ja, genau, die Toupets! Sie müssen auf jeden Fall besser sein, als die von Stella! Die waren himmlisch..."

Dieser Erdbeerkuchen gehört sicherlich so oder so ähnlich zu den Klassikern, bei uns geraten eben diese aber - meist zu Unrecht - in Vergessenheit. Hier kam er als erfrischende Alternative zur Torte sehr gut an und war durch die Buttercreme dennoch eine kleine Sünde.
Wie steht Ihr zu Klassikern? Langweilig oder immer gern genommen?

Eure Christina

#Foodblogbilanz2015 - ein kleiner Rückblick

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Die letzten Stunden des Jahres sind angebrochen - einerseits ist das Jahr wie im Flug vergangen, andererseits habe ich mir nochmal alle Posts angesehen und da wurde mir klar, dass einige entstanden sind, mit denen ich wirklich zufrieden sein kann - das kann ein Jahr schon füllen! :-) Den Jahreswechsel und damit verbunden den 4. Bloggeburtstag von "Christina's Catchy Cakes" möchte ich zum Anlass nehmen Euch meine Foodblogbilanz 2015 vorzustellen, eine sehr schöne Idee ursprünglich von Sabine von "Punktkommatext" und jetzt aufgegriffen von Sina von "Giftige Blonde":

1. Was war 2015 dein erfolgreichster Blogartikel?
Mit über 4000 Klicks sind die herzhaften Cake Pops aus dem Cake Pop Maker (25.01.15) der beliebteste Artikel des Jahres 2015. Da Ihr lang auf den Bericht mit der pikanten Variante gewartet habt, war das Feedback nicht überraschend. Bis heute landen jede Menge Leser mit den Suchworten "cake pops herzhaft""salzige cake pops" oder "cake pops pikant" auf dem Blog.

herzhaft, Schinken Käse

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?
Puh, schwierige Frage! Alle meine Posts bedeuten mir viel und mein Anspruch an das, was ich veröffentliche, ist über die letzten Jahre deutlich angewachsen. Ich verzichte lieber darauf, etwas zu veröffentlichen, wenn ich nicht 100%ig damit zufrieden bin.
Ein Kuchen, der mich nicht loslassen wollte, bis ich ihn nachgebacken hatte, war der Orangen-Polenta-Kuchen, ein schöner Lichtblick so mitten im Winter. Im Sommer dann habe ich mich an der Kombination Erdbeeren und Basilikum versucht, die Torte war etwas ganz Besonderes. Für echte Gourmets hatte ich dann im Herbst den Klassiker Ziegenkäse mit Feigen und Honig als Cupcake aufbereitet.

Walnüsse Herbst

3. Und welche drei zwei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?
Dieses Jahr, vor allem im Sommer, habe ich gern bei Joanna von "Liebesbotschaft" reingeschaut und sie hat immer wieder meinen Nerv getroffen, vor allem mit ihren Lebensweisheiten. Symbolisch hierfür der Glitzerrock aus diesem Post mit dem Satz "yes, it's because I needed to put some sparkle into my life", der mir im Gedächtnis geblieben ist (einen Paillettenrock habe ich seit dem Sommer nun auch ;-)).
Weiterhin war ich immer wieder bei Vera von "Nicest Things" und ihr Post über Mystic Light Food Fotography hat mich einfach wieder daran erinnert, mich noch mehr auf meine Bilder zu konzentrieren, das Thema noch professioneller anzugehen und nicht dem Zufall zu überlassen.

4. Welches der Rezepte, die du 2015 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht gebacken – und warum?
Schon unzählige Male gab es bei uns die American Cookies und die Variante mit den gesalzenen Pistazien und den Cranberries kam richtig gut an! Die Cookies sind innen schön chewy, weich und lassen sich unendlich variieren, man kann sie hübsch verpacken und verschenken oder in einer Keksdose auf den Küchentisch stellen, wenn Kinder da sind...

American cookies

5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2015 beschäftigt? Und hast du es gelöst?
Ich hatte häufig das Problem, dass ich im Nachhinein mein Experiment nicht mehr dokumentieren konnte, weil ich nicht mehr wusste wie viel ich wovon in die Rührschüssel geworfen hatte oder der Notizzettel entsorgt war. Das löse ich mittlerweile dadurch, dass das Tablet in unmittelbarer Nähe liegt und das Rezept sofort digitalisiert wird. Das Problem mit dem Tageslicht habe ich noch nicht gelöst: backe ich spät, kann ich erst am nächsten Tag fotografieren, vielleicht brauche ich das Produkt aber schon am nächsten Morgen... vielleicht gibt es im nächsten Jahr Tageslichtlampen, mal sehen.

6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?
Ich hatte im Sommer die Gelegenheit, bei der AEG Taste Academy mit Heiko Antoniewicz in die Welt des flavor pairings einzutauchen. Lachs und Lakritze zu kombinieren, das war für mich abenteuerlich - wo ich doch nichts mag, was aus dem Wasser kommt und Lakritze für mich ein Graus ist... aber bei Heiko schmeckte alles interessant, kitzelte den Gaumen und entführte in eine neue Geschmackswelt - ich möchte die Erfahrung auf keinen Fall missen und habe immer noch vor, Euch hier einen kleinen Einblick zu geben (Achtung, Vorsatz für das neue Jahr!)

7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf dein Blog gekommen sind?
Komischerweise habe ich immer wieder "romantische" Suchwörter in den Statistiken, wie beispielsweise "schön dass es dich gibt" oder "du bist etwas besonderes" - was der/ die Suchende hier auf meinem Blog dann findet, ist mir ein Rätsel, aber es ist schön, dass ich damit in Verbindung gebracht werde! :-)

8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2016?
Ich wünsche mir von mir selbst regelmäßigere Posts und mehr Disziplin beim Verlinken in die "Rezeptebox". Außerdem würde ich gern mal wieder eine größere Aktion, vielleicht auch in Kooperation mit anderen Bloggern starten. Von meinen Lesern wünsche ich mir mehr Rückmeldung zu gelungenen oder misslungenen Rezepten, über Kommentare freue ich mich immer besonders.

Meine Lieben, ich möchte beim 409. Post auf meinen allerersten verlinken, der am allerbesten ausdrückt, was ich Euch für das Jahr 2016 wünsche: Rezept für ein einmaliges Jahr

Eure Christina
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